Umbauten von Fremdfabrikaten für TRIX EXPRESS
1. Warum ein Umbau?
Warum sich immer mehr TRIX-ler für einen Umbau von
Fremdfabrikaten interessieren, ist eigentlich recht einfach zu
beantworten. Als erstes ist die TRIX Modellpallette nicht sehr
groß. Zweitens sind einige Modelle schon sehr alt und vom
technischen Stand her gesehen überarbeitungsbedürftig. Drittens
hat sich bei TRIX die Unart etabliert, daß längst nicht alle
Neuerscheinungen sowohl für TI als auch für TE angeboten werden
(was von der Kostenseite letztendlich verständlich ist).
Als Resultat muß man sich als EXPRESS Fahrer allerdings die
Frage stellen, ob man nicht doch schweren Herzens einen
Systemwechsel vornimmt, oder aber andere Modelle für TE umbaut.
2. Für wen ist ein Umbau interessant?
Die TRIX EXPRESS Gemeinde teilt sich offensichtlich in zwei
unterschiedliche Lager. Als erstes gibt es die Sammler, die von
Modellbahn-Börse zu Börse jagen, um noch fehlende Stücke in
ihrer Sammlung zu ergattern. Diese Fraktion ist i.d.R. nur an
Original TRIX Stücken in möglichst gutem Zustand interessiert
(also nicht gerade unsere Zielgruppe).
Zum anderen gibt es noch die Gilde der Fahrer, die einen
möglichst abwechslungsreichen Fahrbetrieb auf ihrer Anlage
haben möchten. Hierzu ist bestimmt schon mal ein Fremdfabrikat
im Fachhandel oder auf einer Tauschbörse begutachtet worden,
und der fromme Wunsch nach einer Umsetzung des Modells durch
TRIX (TE) aufgekommen. Diese Leute sagen sich, wenn ich mein
Wunschmodell schon nicht von TRIX bekomme, dann wäre ich auch
mit einen umgebauten Fremdfabrikat zufrieden. Außerdem sind die
Fahreigenschaften i.d.R. gleich gut oder sogar besser. Die
Qualität der Fahrzeuge ist meistens auch akzeptabel.
3. Geeignete Modelle
Hierbei wird im ersten Schritt nur auf Lokomotiven und
Triebwagen eingegangen, da entsprechende Güter- wie
Personenwagen durch Tauschradsätze von TE relativ einfach
umgebaut werden können. Hier und da ist vielleicht eine kleine
Nacharbeitung im Unterbau (dank der phänomenalen Spurkränze)
erforderlich. Dies stellt aber meist kein Problem dar.
Nun, Welche Modelle, oder besser, welche Fabrikate eignen sich
für einen Umbau auf TE? Diese Frage wird immer wieder gestellt
und von einschlägigen Profis unterschiedlich beantwortet. Nun,
prinzipiell eignen sich eigentlich alle Fabrikate für einen
Umbau. Die wichtigere Frage ist hier allerdings: Welches
Werkzeug habe ich zur Verfügung und wieviel Zeit möchte ich
investieren?
Der Umbauaufwand gestaltet sich für die Modelle ziemlich
unterschiedlich. Bei einigen Modellen müssen lediglich die
original Radsätze gegen TRIX Radsätze ausgetauscht werden (z.B.
LIMA, V 300) sowie die Stromaufnahme geändert werden. Bei
anderen Modellen wird die Sache schon komplizierter. Das
Ergebnis muß jedenfalls den Fahrtest auf der Anlage
(Weichenstraßen) einwandfrei bestehen. Ob der
Radsatzdurchmesser nun 11,5 mm oder 12 mm beträgt, ist den
meisten Fahrern egal. Von TRIX sind sie in dieser Hinsicht
sowieso nicht sonderlich verwöhnt.
4. Was muß umgebaut werden?
Prinzipiell muß die Stromaufnahme sowie die Radsätz-Geometrie
geändert werden. Bei einigen Modellen ist das Seitenspiel der
Radsätze zu vergrößern (TRIX-Radien). Bei den Radsätzen müssen
Vor- und Nachlauf Radsätze sowie die führenden und letzten
Radsätze einer fest gelagerten Gruppe behandelt werden. Die
mittleren Radsätze können unverändert bleiben, was die Optik
verbessert und viel Arbeit spart.
Beispiele
1'E Güterzuglok: Vorlauf plus erster und letzer
Kuppelradsatz, also drei Radsätze,
Bo'Bo' Ellok: Alle vier Radsätze,
2'C1' Pacific: Beide Radsätze im Drehgestell, erster und
letzter Kuppelradsatz sowie Nachlauf, also fünf
Radsätze.
Stromaufnahme
Die Radsätze müssen mindestens einseitig isoliert sein (für
Fans von Märklin-Modellen). Die Schleifer sollten an der
Oberkante (Spitzkante) der Spurkränze ansetzen, da hier die
geringste Verschmutzung auftritt. Durch die geringe
Berührungsfläche einerseits und das Seitenspiel des Radsatzes
andererseits wird hier nebenbei auch ein gewisser
Selbstreinigungs-Effekt erzielt. Schleifer, die auf der
Lauffläche der Räder ansetzen, sich unbedingt zu vermeiden
(Betriebssicherheit) Noch besser:
Die optimale und betriebssicherste Stromaufnahme von der
Schiene wird jedoch über den Rahmen und durch einseitig nicht-
isolierte Radsätze erzielt. Hierfür muß der Rahmen natürlich
aus Metall sein, dies ist aber meistens gegeben. Zum anderen
kann sich bei dieser Methode kein Schleifer abnutzen oder
verschmutzen. Wenn beidseitig isolierte Radsätze vorliegen
(übrigens: TRIX-Standard bis auf BR01/18 Tender Radsätze), so
kann man sich mit nieder-ohmigem Leitlack von Fleischmann oder
aus dem Elektronik Fachhandel (billiger) helfen. Von TRIX gibt
es nur einen hoch-ohmigen Leitlack, der lediglich für die
Besetztmeldung von Wagen taugt. Mit dem Leitlack muß eine
elektrische Verbindung zwischen Metall-Lauffläche inkl.
Spurkranz und Achse hergestellt werden.
Ist der Radstern oder das Rad-Innenmaterial (bei
Scheibenrädern) aus Metall, so muß lediglich die Isolierbuchse
"überbrückt" werden. Bei Kunststoffmaterial sollte auf der
Innenseite der Leitlack die Verbindung zwischen Radring und
Achse herstellen. Das zweite Rad vom Radsatz muß natürlich
isoliert bleiben.
Für den Mittelscheifer empfehle ich den Einsatz von Märklin
Schi-Schleifern (siehe auch Tip am Rande). Wenn diese Schleifer
z.B. in einem Drehgestell angebracht werden (Diesel- oder
Elloks), fallen sie kaum auf. Bei Dampfloks im Bereich der
Kuppel-Achsen oder unter dem Tender angebracht werden, sind sie
ebenfalls "unsichtbar". In Bezug auf Betriebsicherheit habe ich
bei meiner Anlage (mit einigen kriminellen Radien und nicht
immer akkuraten Gleisübergängen) noch nie Probleme mit Märklin
Schleifern gehabt.
Tip am Rande (Stromaufnahme)
Quietschende Schleifer oder hoher Rollwiderstand bei
beleuchteten Wagen sind dem TRIX-Fahrer bestens bekannt. Beides
kann durch die oben beschriebene Vorgehensweise bei Wagenachsen
vermindert werden. Die Stromaufnahme vom Radsatz zum Wagen muß
dann über Achs-Schleifer realisiert werden. Hierfür eigenen
sich dünne Bronce-Metallstreifen (z.B. von Verbeck) an welche
einfach Kabelenden angelötet werden können.
Der ständig verschmutzte Mittelschleifer muß allerdings
bleiben. Hierbei kann höchstens der Austausch des Original-
Schleifers durch einen kurzen Märklin Schi-Schleifer Abhilfe
schaffen (Fachhandel), da diese Schleifer zum einen zwei
Auflagepunkte (ein wenig einbiegen) haben und zum anderen einen
gewissen Selbstreinigungseffekt aufweisen. Wenn diese Schleifer
in einem Drehgestell angebracht werden, fallen sie kaum auf.
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Diese Seite inspirierte H. Schmidt aus/vom Riegel.